Anfang nächsten Jahres erscheint der nunmehr 17. Band der Serie "Der Ruul-Konflikt" unter dem Titel "Im Schatten des Patriarchen". Es handelt sich um den abschließenden Band der Til-Nara-Trilogie.
Aus diesem Grund gibt es hier einen kurzen Auszug aus dem Roman:
Der GLT fiel an der nördlichen Nullgrenze des Systems AC-11573-Gamma-Epsilon aus dem Hyperraum. Die Mitglieder von Rocktsteam Orca quetschten sich ins Cockpit. Jeder wollte einen Blick auf ihr Ziel erhaschen. Der Ersteindruck blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Reaktionen waren wie nicht weiter verwunderlich zurückhaltend in ihrer Euphorie – vorsichtig ausgedrückt.
„Sind wir hier überhaupt richtig?“, fragte Antonia.
Theodore war in seiner Wortwahl weniger taktvoll. „Was für ein Dreckloch. Es gibt ja nicht einmal bewohnbare Planeten.“
Joshua bedachte seine Kameraden mit einem nachsichtigen Blick. „Die Sca`rith unterhalten hier eine geheime Werft. Dafür benötigt man keine bewohnbaren Planeten.“
Daniel prustete. „Wie geheim kann sie schon sein, wenn der MAD davon weiß.“
„Der Geheimdienst ist kompetent“, gab Joshua zurück.
Alle drei Teammitglieder warfen ihrem Anführer einen bedeutungsvollen Blick zu. „Hin und wieder“, gab er kleinlaut nach.
„Na gut“, meinte Antonia. „Wir sind jetzt hier. Was tun wir als nächstes.“
„Wir warten“, gab Joshua zur Antwort.
„Worauf?“
„Auf eine Reaktion unserer Freunde. Wenn ich mich nicht sehr irre, dann wissen die bereits, dass wir hier sind. Sie loten im Augenblick nur unsere Absichten aus.“
Antonia zog eine Augenbraue bis zum Haaransatz hoch. „In welcher Hinsicht?“
„Sie entscheiden, ob sie mit uns Kontakt aufnehmen oder uns kurzerhand zerstören.“ Drei Augenpaare musterten ihren Anführer geschockt.
„Wir befinden uns in einem GLT“, meinte Daniel, während er angestrengt aus dem Bullauge sah, um nach Sca`rith-Kriegsschiffen Ausschau zu halten. „Das ist ein Konglomeratsschiff.“
„Wobei wir eigentlich gar nicht wissen dürften, dass unsere katzenartigen Freunde hier sind“, antwortete Joshua. „Außerdem könnte das Ganze eine ruulanische Falle sein. Die Slugs könnten den GLT gekapert haben, um eine Truppe Erel`kai in die Werft einzuschleusen. Falls die Sca`rith eine Falle wittern, dann pusten sie uns ins Jenseits. Nur um kein Risiko einzugehen.“
„Da tut sich was“, warf Theodore unvermittelt ein. Mehrere Silhouetten lösten sich aus den Schatten umhertreibender Asteroiden und kreisten das kleine Vehikel ein. Vier schnelle Angriffskreuzer schnitten dem Einsatzteam jegliche Fluchtmöglichkeit ab.
„Sieht aus, als hätten sie sich entschieden“, meinte Joshua mit mehr Erleichterung, als er in diesem Moment fähig war, tatsächlich aufzubringen.
„So würde ich das nicht sagen“, widersprach Antonia. „Ihre Waffen sind aktiviert. Und jede einzelne davon zielt auf uns.“
„Sie melden sich“, meinte Antonia.
„Lass hören.“
Die Elitesoldatin aktivierte eine Zwei-Wege-Verbindung. Die Stimme, die daraufhin durch das enge Cockpit des GLT dröhnte, klang entschieden unfreundlich. Joshua hatte in der Vergangenheit des Öfteren mit den Sca`rit zu tun gehabt. Bis zum heutigen Tag konnte er sich aber nicht entscheiden, ob diese katzenartigen Wesen immer so klangen ob ihrer tiefen Tonart, oder ob sie hin und wieder tatsächlich ungehalten auf ihre Interaktion mit Menschen reagierten.
„Terranisches Schiff, eine Eskorte wird Sie zur Basis begleiten. Weichen Sie nicht von der Flugbahn ab, die wir ihnen übermitteln. Wenn Sie unseren Anweisungen zuwiderhandeln, wird Ihr Gefährt samt Inhalt in seine Atome zerlegt.“